4 – Grossmächte Europas

Lies die Texte zu den Grossmächten. Am Schluss des Textes hat es einen Link zu einer Übung, die du lösen musst. Überprüfe nach jeder Frage die Lösung und übertrage sie in die Tabelle des Arbeitsblattes „Belle Epoque in den Grossmächten Europas“

Situation in den Grossmächten

Grossbritannien

Grossbritannien war das reichste Land Europas. Es verdanke seinen Reichtum der Industrie und dem Handel. Allerdings begann es zunehmend von seinen Gewinnen zu leben und zu zehren: die Briten importierten immer mehr Waren aus dem Ausland, exportierten aber viel weniger ins Ausland. In manchen Bereichen, wie zum Beispiel der Stahl- und Eisenproduktion, leisteten die USA und das Deutsche Reich bereits mehr. Die Lage der Arbeiter war zwar besser als zu beginn der Industrialisierung, doch noch immer schlecht. Die Macht lag beim Parlament, besonders dem Unterhaus, das vom Volk gewählt wurde. allerdings waren nur 80 Prozent der Männer wahlberechtigt. Der König genoss grosses Ansehen, hatte aber keinen Einfluss mehr auf die Politik. Unter Königin Viktoria (1837 – 1901) erreichte das britische Empire seinen Höhepunkt.

Frankreich

In der industriellen Entwicklung lag Frankreich eher zurück, dagegen aber blühte die Landwirtschaft auf. Seit 1870 ist Frankreich eine Republik, es gab keinen König oder Kaiser mehr. Da es zwischen den einzelnen Parteien Unstimmigkeiten gab, wechselte die Regierung häufig. Doch man war im Allgemeinen mit der Regierung zufrieden. Viele bedauerten aber immer noch den Verlust von Elsass-Lothringen an das Deutsche Reich (1871) und hofften, dass sie es eines Tages wieder zurückgewinnen.

Deutsches Reich

Das Deutsche Reich befand sich in einem steilen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Industrien breiteten sich aus und wurden erneuert. Im Reich waren die Löhne tiefer und so konnten Waren günstiger ins Ausland geliefert werden und so wurde es zum Handelsrivalen der Briten. Doch die Spannungen zwischen den Unternehmern und Arbeitgebern waren dafür sehr gross. Auch im Deutschen Reich gab es ein Parlament, den Reichstag, das vom Volk gewählt wurde. Die grössere Macht aber lag beim Kaiser Wilhelm II., der den Regierungschef einsetzte und die Armee und Flotte kommandierte. Der Einfluss des Militärischen nahm stetig zu und auch das zivile Leben wurde möglichst militärisch geordnet.

Österreich-Ungarn

In Österreich-Ungarn lebten viele Völker, naheliegend ist es, dass so auch viele verschiedene Sprachen gesprochen wurden. Es war ein Vielvölkerstaat. Unter den verschiedenen Völkern kam es immer wieder zu Spannungen und Konflikten. Doch sie hielten zum Kaiser Franz Joseph I. und der Habsburgischen Dynastie. Auch bot der Vielvölkerstaat viele Vorteile: keine Zollgrenzen, gute Verkehrsverbindungen, sowie wirtschaftlicher und kultureller Austausch.

Russland

Russlands Industrialisierung begann erst hundert Jahre später als in England, gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die russischen Arbeiter arbeiteten unter schlechten Bedingungen. Und auch die Bauernbevölkerung hatte wenig Land, um Nahrungsmittel anzupflanzen. Das meiste Land gehörte den adligen Grossgrundbesitzern. Der Herrscher Zar Nikolaus (1894-1917) regierte allein, gestützt auf Kirche, Armee und Polizei. Es gab zwar seit 1905 ein Parlament (die Duma ), doch dieses hatte wenig Einfluss. Unter den Arbeitern und Bauern wuchs die Unzufriedenheit. Verschiedene Gruppen, darunter die Kommunistische Partei, strebten eine Revolution an.

Quelle: http://oswa.pbworks.com/w/page/5873419/Europa%20vor%201914%3A%20das%20goldene%20Zeitalter

Übung

Grossmächte vor 1914